Die Habenichtse
05. Dezember 2006
Literarisches Colloquium Berlin
Lesung und Gespräch: Katharina Hacker
Moderation: Ursula März
Programmtext
„Vielleicht muß man dankbar sein, wenn diese losen Geschichten sich einmal, und sei es für eine kurze Zeit, überschneiden“, schrieb Katharina Hacker in ihrer 1998 veröffentlichten Erzählung „Ariadne“. In diesem Frühjahr nun erschien im Suhrkamp Verlag Katharina Hackers Roman „Die Habenichtse“, in dem sich die Lebensgeschichten sehr unterschiedlicher Figuren außerordentlich kunstvoll kreuzen. Im Mittelpunkt stehen Isabelle und Jakob, zwei gut ausgebildete Deutsche Mitte Dreißig, die vom globalisierten Jobkarussell in das vom beginnenden Irakkrieg verunsicherte London verschlagen werden. An der Themse werden sie nicht nur mit der Fremdheit der dortigen „Unterschicht“ konfrontiert, sondern entfernen sich zunehmend auch voneinander. Die Autorin habe mit diesem Buch „die Höhe der besten europäischen Tradition einer sozial engagierten und geschichtsbewußten Romankunst erreicht“, schrieb Friedmar Apel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Im Oktober wurden „Die Habenichtse“ mit dem Deutschen Buchpreis für den besten Roman des Jahres ausgezeichnet. Durch den Abend mit Katharina Hacker führt die Berliner Literaturkritikerin Ursula März, die sich von der „humanen Intelligenz“ des Buches begeistern ließ.