Die Uneinigkeit der Einzelgänger – Wozu brauchen Schriftsteller einen Verband? (V)
09. Februar 1986
Literarisches Colloquium Berlin
Diskussionsrunde mit Lothar Baier, Hans Christoph Buch, Rolf Bossert, Friedrich Christian Delius, Ingeborg Drewitz, Walter Höllerer, Yaak Karsunke, Ursula Krechel, Martin Lüdke, Hans Joachim Schädlich, Michael Schneider, Hannes Schwenger, Johano Strasser und Guntram Vesper
Moderation: Anna Jonas
Weiterführende Informationen
Es wird der Versuch unternommen, ein Resümee der vergangenen Tage zu ziehen und über den "Sinn und Unsinn einer solchen Veranstaltung" zu sprechen. Im Beitrag von Hans Joachim Schädlich geht es noch einmal um die Spannungen zwischen Ost und West, Entspannungsbemühungen, die Möglichkeiten der Systemkritik an totalitären und demokratischen Staaten sowie die Rolle von Autoren dabei. Friedrich Christian Delius spricht über den Schriftstellerverband als Instrument zur Unabhängigkeit der Literatur und über die Einigkeit und Uneinigkeit von Schriftstellerinnen und Schriftstellern. Die darauffolgende Diskussion entzündet sich u.a. an den Vorschlägen zur Systemkritik und einer politischen Pflicht der Literatur. Auch Fragen nach den Existenzmöglichkeiten freier Schrifststeller, den Bedingungen der Literaturproduktion und dem Selbstverständis sowie der Selbsteinschätzung von Autorinnen und Autoren werden verhandelt. Am Ende der Diskussion um eine gewerkschaftliche Organisation von Schriftstellern steht der Ausblick auf weitere Treffen des Verbandes.