Erwartung und Melancholie: Thomas O. Höllmann und seine Übersetzungen aus dem alten China

01. Februar 2023
Stiftung Lyrik Kabinett

Moderation: Elisabeth Edl
Veranstaltung im Lyrik Kabinett, München

Laufzeit: 5580h

Programmtext

Die Zahl Sechzig beschrieb in China einen abgeschlossenen Zyklus, die Lebenserwartung des Menschen oder eine Vorstellung von Vollständigkeit. Mit der Übersetzung von sechzig Gedichten fängt Thomas O. Höllmann Stimmungslagen im Spektrum der menschlichen Grundbefindlichkeiten „Erwartung und Melancholie“ ein: von Schwermut und Niedergeschlagenheit über Grübelei oder Weltenangst bis hin zu Heiterkeit, Daseinsfreude oder erotischer Erfüllung – oder etwa auch dem Kater nach einer durchzechten Nacht. Höllmann, geboren 1952, war bis vor kurzem Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Neben wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlichte er immer wieder Werke zur chinesischen Kultur, die sich an ein breiteres Publikum wenden – sowie Anthologien mit Übersetzungen chinesischer Gedichte (Gedichte zur Vergänglichkeit: C.H. Beck 2013, politische Gedichte: roughbooks 2020 etc.). Elisabeth Edl, 1956 geboren, ist seit 2009 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und wurde für ihre Übersetzungen aus dem Französischen (Stendhal, Flaubert, Jaccottet, Bonnefoy, Weil u.v.a.) u.a. mit dem Petrarca-Preis (1994), dem Johann Heinrich Voß-Preis (2005) und dem Österreichischen Staatspreis (2006) bedacht.

Personen auf dem Podium