Studio LCB: »lieder an das große nichts« und »Im Wald, im Holzhaus«

26. Juli 2021
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Juliane Liebert und Michael Krüger
Gesprächspartner: Christian Metz
Moderation: Tobias Lehmkuhl

Programmtext

Für die Mücken, schreibt Juliane Liebert in ihrem Gedichtband »lieder an das große nichts« (Suhrkamp, 2021), seien wir nichts als „prall gefüllte / fast immer ärgerliche kuchen“. Michael Krüger lässt eine Mücke in seinem neuen Gedichtband »Im Wald, im Holzhaus« (Suhrkamp, 2021) gleich selbst zu Wort kommen und damit prahlen, dass „wir es waren, / die den großen Alexander zum Rückzug aus Indien / gezwungen haben“.

Bei allen Unterschieden zwischen der Dichtung des 1943 geborenen Krüger und der 1989 geborenen Liebert surrt doch mehr als nur eine gemeinsame Mücke durch beide neuen Bände: Liebert wie Krüger sind Meister·innen der Lakonie. Ob sie, wie Krüger, das letzte Jahr krankheitsbedingt in einem abgeschiedenen Haus im Wald verbringen („Ich muss den Zaun flicken, bevor ich sterbe“) oder ob sie, wie Liebert, noch Öl hineinblasen, wenn ein Haus einmal Feuer gefangen hat, „auf dass es endlich abfackelt / und du es los bist / dieses verdammte haus“ – Krüger wie Liebert feiern den Moment, beide sind sie Fanatiker·innen des Augenblicks.

Ein Abend über die stechenden und die brennenden Intensitäten der Poesie.

Personen auf dem Podium