Wer hält diese Eile aus: Tuvia Rübner liest aus seinen Gedichten begleitet von Galila Rübner am Klavier

03. Juni 2008
Stiftung Lyrik Kabinett

Einführung: Konstantin Kaiser
(Veranstaltung im Lyrik Kabinett, München)

Programmtext

Tuvia Rübner wurde 1924 in Bratislava (Pressburg) geboren; seine Muttersprache war Deutsch. 1941 kam er auf einem letzten Fluchtweg nach Palästina, siebzehn Jahre alt, und begann, Gedichte zu schreiben – bis 1950 in deutscher Sprache. Seit sechzig Jahren lebt er im Kibbuz Merchavia. Dort war er zunächst Schafhirte, lernte Hebräisch, gewann die Freundschaft von Werner Kraft, Ludwig Strauß und anderen und übersetzte aus dem Hebräischen ins Deutsche und umgekehrt. Er war Professor für deutsche und hebräische Literatur an der Universität Haifa, verantwortete zusammen mit Hans Otto Horch die Werkausgabe von Ludwig Strauß und begann, Gedichte in hebräischer Sprache zu verfassen, ein lyrisches Werk, das in Israel viel bedeutet. Dafür erhielt er den Jerusalempreis. Eine Auswahl jener Gedichte erschien in der deutschen Übersetzung von Christoph Meckel und Efrat Gal-Ed. Inzwischen übersetzt er seine Gedichte selbst ins Deutsche, und sein neuester Band enthält auch Texte, die auf Deutsch entstanden sind. - In Deutschland sind sechs Gedichtbände und seine Biographie bei Rimbaud, Aachen, erschienen sowie kleinere Veröffentlichungen bei Ulrich Keicher, Warmbronn. Tuvia Rübner und seine Frau, die Pianistin Galila Rübner, waren bereits viermal im Lyrik Kabinett zu Gast, das erste Mal 1991.
2008: Israel Prize for Literature sowie Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil.

Konstantin Kaiser, geb.1947 in Innsbruck; freier Autor und Literaturwissenschaftler, Mitbegründer der Theodor-Kramer-Gesellschaft; Mitherausgeber der Zeitschrift Zwischenwelt und der Reihe Antifaschistische Literatur und Exilliteratur.

Personen auf dem Podium