Michail Schischkin in Lesung und Gespräch

16. Juni 2011
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Michail Schischkin
Moderation: Andreas Tretner

Programmtext

Michail Schischkins Roman „Das Venushaar”, der in diesem Frühjahr in der DVA erschienen ist, nimmt seine Leser mit in die Schweizer Einwanderungsbehörde und rührt dabei an einige der aktuellen Konflikte und Probleme unseres Kontinents. Auf die Frage „Weshalb bitten Sie um Gewährung von Asyl in der Schweiz”, die der Erzähler, der sich schlicht der Dolmetsch nennt, immer und immer wieder ins Russische übersetzen muss, gibt es viele Antworten. Und viele dieser Antworten sind Geschichten von Grausamkeit, Angst und Schrecken. Was ist hier wahr? Was ist erfunden, um die Chancen auf Asyl zu steigern? Zwischen all diese Geschichten mischen sich andere Stränge und Paralleltexte, Zitate, Briefe, Dialoge und Episoden. Schischkins Roman ist ein souverän komponiertes Erzählkunstwerk, drastisch, vielstimmig und mitreißend. Der Autor wurde 1961 in Moskau geboren, seit 1995 lebt er in der Schweiz. Für seine literarischen Werke wurde er vielfach ausgezeichnet. Den Abend moderiert sein Übersetzer Andreas Tretner, der „Das Venushaar” virtuos und mit großer sprachschöpferischer Kraft ins Deutsche übertragen hat.

Personen auf dem Podium