Was ist die Grenze von Freund_innenschaft und Liebesbeziehungen? Was macht Nähe aus? Wie ist das Leben strukturiert in sozialen Gemeinschaften? Welche Relation ist queer? Eine Nähebeziehung zu einer älteren Person, die nicht auf Begehren und Körperlichkeit aufbaut? Welche Norm findet sich in einer Vorstellung von Nähe, wenn Körperlichkeit und Begehren nicht hinterfragt werden als mögliche Norm und Anzeichen von Nähe?
Was wird als Formen von Nähe zwischen Personen hergestellt in Literatur? Wie lese ich die Geschichten von Personen, die Körperlichkeit zu anderen Person nicht als Option für sich leben? Was sagt dieses Leben über die Idee von Nähe aus, die Sexualität – in welcher Form auch immer – als Normalität herstellt? Inwiefern fordert dies Vorstellungen von auf Begehren und Sexualität fokussierten Normen heraus? Wie greifen diese Normen in die Selbstvorstellungen von Menschen, die versuchen, sich in der einen oder anderen Form diesen Normen anzupassen? Gibt es ein Selbsterleben jenseits dieser so als selbstverständlich hergestellten Normen?
Wie stark kann anhaltende Gewalterfahrung dazu führen, sich nicht auf das eigene Sein zu verlassen und damit auch auf andere Kontakte? Wie greift Gewalt konstituierend in das Sein und Erleben von Menschen ein? Inwiefern spielt das eine Rolle in queerer Literatur und in Literatur, die nicht als queer eingelesen wird?
Inwiefern ist das Vorhandensein von 'queer' als Einlesung, Identifikation, Lebensmodell und Lesart von Literatur immer auch grundlegend abhängig von der strukturellen Gewalt, die diese Position überhaupt erst notwendig macht und ermöglicht?
Ankommen versuchen – Versuche queerer Lebensweisen und Politiken normalisieren
Zur HörstationEine erotische Biographie
Zur HörstationGewalt auf den Körper geschrieben – Gegen verkörperte Gewalt anschreiben
Zur Hörstation30.01.1999, Ort, Lesung „Lorem ipsum lara est“
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