„Durch die Erde ein Riß“
21. September 1994
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Lesung: Erich Loest
Weiterführende Informationen
Erich Loest, 1926 im sächsischen Mittweida geboren, stellte 1944 einen erfolgreichen Antrag auf Aufnahme in die NSDAP und nahm als junger Soldat, als sogenannter Werwolf, an der Endphase des Zweiten Weltkriegs teil. 1947 trat er voller Überzeugung in die SED ein und wurde Vorsitzender des Schriftstellerverbandes Leipzig. Als er die DDR-Regierung immer kritischer sah, wurde er aus der Partei ausgeschlossen und wegen "konterrevolutionärer Gruppenbildung" zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt, die er im Zuchthaus Bautzen II verbüßte (1957-64). Loest siedelte 1981 in die Bundesrepublik über. Mit seinem Sohn gründete er 1989 den Linden-Verlag.
Erich Loests Autobiographie "Durch die Erde ein Riß" beginnt in seiner Kindheit und endet im September 1964, als er aus der Haft entlassen wurde. Als er das Manuskript 1980 abschloss, war in der DDR kein Verlag dazu bereit, es zu veröffentlichen. "Durch die Erde ein Riß" erschien 1981 im Hoffmann und Campe Verlag.
Der als Chronist deutsch-deutscher Geschichte geltende Autor liest sowohl aus seinem ersten autobiographischen Werk, das den Untertitel "Ein Lebenslauf" trägt, als auch aus der Fortsetzung "Der Zorn des Schafes. Aus meinem Tagewerk" (Linden-Verlag, 1990).