Telluria. Buchpremiere

16. September 2015
Literarisches Colloquium Berlin

Eine Leseperformance mit Vladimir Sorokin und dem Kollektiv Hammer und Nagel

Programmtext

Eurasien, Mitte des 21. Jahrhunderts. Nach Religionskriegen, Revolutionen und Aufständen ist der Kontinent zwischen Atlantik und Pazifik in isolierte Kleinstaaten zerfallen. Russland ist in Tiefschlaf gesunken, Moskau steigt auf Kartoffelgas um, es herrscht ein aufgeklärt theokratisch-kommunofeudalistisches Regime, das Umland befindet sich in chinesischer Hand. Der Zwergstaat SSSR, Stalinische Sozialistische Sowjetrepublik, eine Oligarchen-Gründung, ist zum Paradies für Linksradikale jeglicher Couleur geworden. Das Sehnsuchtsland aber ist die Bergrepublik Telluria. Hier wird die Droge Tellur, andernorts als schweres Suchtmittel geächtet, zur Heilung eingesetzt. Um diesen Glücksstoff, der zu Nägeln gemacht und in die Köpfe gehämmert wird, dreht sich das Tun und Trachten aller Figuren des Romans, in denen wir uns selbst und die Akteure unserer Geschichte wiedererkennen. „Telluria“, Vladimir Sorokins neuer, als opus magnum gefeierter Roman entfacht in fünfzig Kapiteln ein Feuerwerk der Genres und Stile, vom Märchenton und orientalischer Poesie bis zur Live-Reportage, von Marco Polo bis Viktor Pelewin. Acht Übersetzerinnen und Übersetzer haben der deutschen Fassung (Verlag Kiepenheuer & Witsch) eine vielstimmige Gestalt gegeben. Zur Premiere werden der Autor und seine Übersetzer vom „Kollektiv Hammer und Nagel“ – vertreten durch Gabriele Leupold, Olga Radetzkaja, Andreas Tretner und Dorothea Trottenberg – dem Publikum mit einer exklusiven Performance Zugang zum Buch verschaffen.

Weiterführende Information

Dorothea Trottenberg konnte an der Veranstaltung leider nicht teilnehmen. Sie wurde im Kollektiv Hammer und Nagel von Susanne Frank vertreten.

Personen auf dem Podium